30. September 2021

Erfrischend ehrlich mit Fredy Wagner

Marion Walther

3 Minuten Lesezeit

Die Tavolago AG ist eine Tochtergesellschaft der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV Holding AG). Tavolago ist für die Gastronomie auf den 20 Schiffen der SGV verantwortlich und spielt seit einigen Jahren auch an Land eine bedeutende Rolle. Sie betreibt unter anderem die Gastronomie der Messe Luzern, führt die CHÄRNSMATT in Rothenburg, das LUZ Seebistro und weitere Betriebe sowie das Tavola-Catering.

Fredy Wagner ist seit über 10 Jahren Teil der Tavolago AG und seit 2014 der Geschäftsführer.

Wie lautet das Credo der Tavolago AG?
Wir wollen unsere Gäste aus nah und fern stets mit unerwarteten Dienstleistungen überraschen und beglücken. So stärken wir Tavolago und ihre Zukunft. Dabei helfen uns unser Berufsstolz und unsere Innovationsfreudigkeit – sowohl bei unseren gastronomischen Kompetenzen wie auch in unseren Rollen als Arbeitnehmende und Arbeitgeber.

In euren Konzepten fällt auf, dass Nachhaltigkeit und Nähe zu den Produzenten einen hohen Stellenwert haben. Woher kommt diese Überzeugung?
«Härkonft met Härzbluet» heisst unsere gelebte Überzeugung. Wir binden uns langfristig und partnerschaftlich mit unseren Lieferanten. Dadurch entstehen immer wieder neue Produkte, die wir teilweise als «Versuchskaninchen» mitgestalten durften. Regionalität, Swissness und der persönliche Kontakt zu unseren Lieferanten und Produzenten ist uns wichtig, weil wir Geschichten verkaufen wollen, nicht nur Produkte. Was gibt es Schöneres, als mit glänzenden Augen einem unserer Gäste ein Produkt vorstellen zu können, weil man selber schon im Produktionsbetrieb war und die Geschichte des Produktes kennt.

Auf was legt ihr bei Partnerschaften besonderen Wert? Was schätzt ihr ganz besonders an KNUTWILER?
Ehrlichkeit, Transparenz, Innovation und ein freundschaftliches Miteinander. Und das sind genau die Werte, die wir auch in der Zusammenarbeit mit KNUTWILER erleben. Und dass einem die Menschen, die hinter dem Produkt stehen, auch noch sympathisch sind, macht es umso einfacher.

Wie gelingt es der Tavolago, immer wieder innovativ zu sein?
Einen streng strukturierten Innovationsprozess nach ISO oder so gibts bei uns nicht (mehr). Wir halten aber Augen und Ohren offen und beschäftigen uns viel und oft mit neuen Produkten, neuen Food- oder Gastrotrends und wägen ab, was heute oder in Zukunft spannend für uns sein könnte. Dabei lassen wir uns gezielt auch extern helfen, indem wir an internationalen Gastro Trendtouren teilnehmen oder uns neues Fachwissen an Kongressen – meist auch im Ausland – holen.

Welche besonderen Herausforderungen bestehen an die Gastronomie auf dem See, im Gegenzug zur Gastronomie an Land?
Ist ein Schiff losgefahren, ist es weg. Nachliefern, noch schnell was aus dem Lager holen oder doch noch eine ungeplante Dekoration auf dem Teller einsetzten, geht leider nicht. Wir betreiben also nicht nur eine Gastronomie auf dem See, sondern auch eine gut organisierte Logistik, die davor und danach stattfindet. Das ist wohl der hauptsächliche Unterschied zu einem Restaurant an Land. Und das verteuert die Geschichte auf dem See halt auch etwas.

Hinzu kommt, dass nicht jeder Fahrgast, der ein Schiff besteigt, auch unser Gast wird. Vielleicht hat er einen gut gefüllten Rucksack dabei oder steigt er an der nächsten Haltestelle wieder aus. Auch das ist ein wesentlicher Unterschied zum Gast an Land, der gezielt für eine Konsumation eines unserer Restaurants betritt.

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